Klimaethik heute im Spannungsfeld zwischen technischem Fortschritt und Begrenzung des Wachstums
Der anthropogene Klimawandel mit weitreichenden Folgen
stellt uns vor große technologische, politische und ethische Herausforderungen.
Als Lösungsansätze für den Klimawandel stehen sich die
Entwicklung innovativer nachhaltiger
Technologien und die Forderung nach einer Begrenzung des Wachstums und
Erhaltung des „Natürlichen“ nicht immer konfliktfrei gegenüber. Einige
argumentieren, dass sich die Klimakrise ohne drastische Verkleinerung unserer
ökologischen Fußabdrucks durch radikalen Verzicht und Begrenzung des Wachstums
nicht abwenden lässt. Andere bevorzugen technologische Lösungen, die uns
ermöglichen sollen, unseren Lebensstandard und Konsum beizubehalten oder sogar
zu erhöhen. Dafür werden zurzeit verschiedene innovative Technologien, sog.
„Climate-Engineering-Verfahren“ entwickelt, die entweder die Sonneneinstrahlung
auf der Erde verringern oder CO2 abscheiden und binden sollen. Diese sind
jedoch nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen für zukünftige Generationen, für
Menschen in bestimmten Erdteilen und für diverse Ökosysteme.
Letztlich stellt sich die ethische Frage: Wie weit dürfen
wir durch solche Technologien in unser Klimasystem eingreifen und das Erdsystem
„managen“?
Um zwischen diesen beiden Extremen abzuwägen, sollte die
Wirksamkeit und Effizienz sowie die Nebeneffekte der vielen Vorschläge zur
Lösung der Klimakrise untersucht werden. Erst dann lässt sich die Frage
beantworten: Wie viel Verzicht und wie viel Technologie braucht Nachhaltigkeit?
Am 03. Februar um 20 Uhr wird Maximilian von Seckendorff,
Doktorand im Bereich der Klima- und Technikethik in der Glonner Str. 1, 85567
Grafing, unterschiedliche Lösungsansätze für die Klimaproblematik vorstellen
und kritisch hinterfragen, inwieweit Ökologie, Ökonomie und Soziales in
Einklang gebracht werden können. Nach einer Einführung in die ethischen
Spannungsfelder rund um den Klimawandel wird er kurz vorstellen, welche
zukunftsweisenden Energietechnologien und Climate-Engineering-Verfahren zur
Lösung dieser Problematiken beitragen können und welche Potenziale, Risiken und
Nebenfolgen damit jeweils verbunden wären.
Im Anschluss gibt es Gelegenheit zu einer spannenden und
hoffentlich kontroversen Diskussion, beispielsweise über die Potenziale und Grenzen von
Technologien, darüber, wie viel Verzicht ein nachhaltiger Lebensstil erfordert
und wie sehr wir in unser Erdsystem eingreifen dürfen, um die Klimakrise
abzuwenden.
Termin:
Mo, 03.02.2020, 20:00-21:30 Uhr
Ort:
Glonner Str. 1, 85567 Grafing, 1. OG
Referent:
Maximilian von Seckendorff, M. Sc., Mag. theol.
Kooperation:
Transition Town Initiative Grafing / KBW